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Kniescheibe rausgesprungen? Ursachen und Therapien bei einer schmerzhaften Verrenkung des Kniegelenks

Kniescheibe rausgesprungen? Ursachen und Therapien bei einer schmerzhaften Verrenkung des Kniegelenks

Wenn die Kniescheibe herausgesprungen ist, spricht der Facharzt von einer Patellaluxation. Die Verrenkung ist mit starken Schmerzen verbunden und kann bei falscher Behandlung weitere Verletzungen und gesundheitliche Beschwerden nach sich ziehen. Daher ist es umso wichtiger zu wissen, was in so einem Fall zutun ist und worauf du unbedingt achten solltest. Die häufigsten Ursachen, Therapiemöglichkeiten und viele hilfreiche Tipps bei einer Kniegelenksverrenkung haben wir dir nachfolgend zusammengestellt.

Wie erkenne ich, ob meine Kniescheibe herausgesprungen ist?

Die Kniescheibe, auch als Patella bezeichnet, ist ein Knochen mit einer dreieckigen Form. Das Kniegelenk, auf dem sich die Kniescheibe befindet, wird vom Ober- und dem Unterschenkel gebildet. Die Patella ist in die Strecksehne des Oberschenkelmuskels eingebettet und kann sich über das Gleitlager störungsfrei bewegen. Die Bewegung wird über diese Sehne gesteuert und überträgt sie von der Kniescheibe auf den Unterschenkel. Wenn die Kniescheibe herausgesprungen ist, dann verläuft sie nicht mehr in dem für sie vorgesehenen Gleitlager. In den meisten Fällen schiebt sich die Kniescheibe dabei zur Aussenseite hin. Die Betroffenen können den Unterschenkel nicht mehr bewegen und haben starke Schmerzen. Darüber hinaus treten häufig Flüssigkeitsansammlungen und Schwellungen rund um das Kniegelenk auf.

Welche Ursachen kann eine Patellaluxation haben?

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Verrenkung der Kniescheibe. Besonders häufig kommt sie bei Personen im Alter von zehn bis 20 Jahren auf. Im Durchschnitt betrifft es mehr Frauen als Männer. Eine der häufigsten Auslöser und Risikofaktoren sind dabei Sportverletzungen und Unfälle, die das Knie in Mitleidenschaft ziehen. Weitere Ursachen und Risikofaktoren sind:

  • Fehlstellung der Beine: Insbesondere bei X-Beinen kommen solche Verletzungen häufiger vor.
  • Patelladysplasie: Hierbei handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung der Kniescheibe, sodass sie nicht ganz optimal in das Gleitlager des Kniegelenks hineinpasst.
  • Trochleadysplasie: Angeborene Fehlbildungen am Gleitlager können ebenfalls den störungsfreien Lauf der Kniescheibe behindern und ein Rausspringen begünstigen.
  • Allgemeine oder durch bestimmte Erkrankungen bedingte Bindegewebsschwäche
  • Verletzungen, Veränderungen oder Fehlstellungen der Sehnen
  • Ungleichgewicht der Oberschenkelmuskulatur
  • Verkürzung der Muskulatur des Hüft- und Sprunggelenks

Was kann ich machen, um Schmerzen zu lindern und weitere Schädigungen zu verhindern?

Ist die Kniescheibe herausgesprungen, solltest du nach Möglichkeit jede Bewegung vermeiden. Dies könnte zu Verletzungen an Sehnen, Bändern oder Nervenbahnen führen. Da es zu Schwellungen kommen kann, sollte einengende Kleidung rund um das betroffene Kniegelenk entfernt werden. Kühle das Knie, um Schwellungen, Blutergüsse und Schmerzen zu lindern. Achte jedoch darauf, Eis oder Kühlpads nicht direkt auf die Haut zu legen, sondern in ein Tuch oder ähnliches einzuwickeln.

Welche Risiken bestehen bei einer Patellaluxation?

Eine herausgesprungene Kniescheibe ist nicht nur sehr schmerzhaft, sie zieht auch Risiken für gesundheitliche Spätfolgen nach sich. Im Zuge des Herausspringens können andere Bestandteile des Gelenkapparats verletzt werden. So besteht zum Beispiel die Gefahr, dass Bänder verletzt werden oder reissen. Die Kniescheibe kann ausserdem zu Schädigungen an der Knorpeloberfläche des Kniegelenks führen. Das führt unter Umständen zu vorzeitiger Arthrose und Gelenkverschleiss. Darüber hinaus können Knochenfragmente von der Kniescheibe oder des Oberschenkelknochens abbrechen. Diese losen Stücke können dann zu weiteren Verletzungen und Einklemmungen innerhalb des Kniegelenks führen. Wenn die Patellaluxation zu lange bestehen bleibt, führt sie zu einer dauerhaften Verformung der Kniescheibe. Dadurch wäre sie in Zukunft noch anfälliger für derartige Verletzungen.

Warum sollte die Einrenkung des Kniegelenks nur ein Arzt durchführen?

Wenn die Kniescheibe nicht von selbst in ihre ursprüngliche Position springt, solltest du keinesfalls selbst versuchen sie wieder einzurenken. Das Risiko, umliegende Strukturen zu verletzen, ist zu gross. Du solltest in solchen Fällen sofort in die Unfallchirurgie oder Orthopädie gehen. Das gilt auch, wenn die Kniescheibe von selbst wieder in ihre ursprüngliche Position gesprungen ist. Das passiert relativ häufig. Dennoch sollte ein Facharzt eine Nachuntersuchung durchführen. Er kann einschätzen, ob es zu weiteren Schädigungen oder Verletzungen in Folge der Patellaluxation gekommen ist. Darüber hinaus kann er auch die möglichen Ursachen bestimmen und bewerten, ob du in Zukunft anfälliger für Verrenkungen der Kniegelenke sein wirst.

Wann ist eine Operation notwendig?

Eine Operation kann in vielen Situationen eine sinnvolle Massnahme sein. Wenn der Arzt die Kniescheibe nicht einrenken kann, muss sie zum Beispiel operiert werden. Bleibt die Verrenkung über einen längeren Zeitraum besteht, kann das Kniegelenk nämlich steif werden. Darüber hinaus ist eine Operation notwendig, wenn es zu Verletzungen rund um das Kniegelenk kam. Es kann sich dabei zum Beispiel um abgesplitterte Knochen oder Knorpelfragmente handeln oder gerissene Bänder und Sehnen. Unbehandelt würden sie zu weiteren gesundheitlichen Einschränkungen führen. Darüber hinaus kommt es im Einzelfall auf den Heilungsverlauf, Vorerkrankungen und die allgemeine Anfälligkeit des Betroffenen für derartige Verletzungen an. In den meisten Fällen lässt sich die Verletzung jedoch zunächst mit einer Orthese zur Schienung und Ruhigstellung des Kniegelenks und anschliessender Physiotherapie gut behandeln.

Wie lässt sich die Patellaluxation verhindern?

Besonders für Personen, auf die eine der oben genannten Risikofaktoren und Ursachen zutreffen, ist es wichtig, die Muskeln, die zur Stabilität des Kniegelenks beitragen, zu stärken. Gezielte Übungen sind auch dazu geeignet, um verkürzte Muskeln zu dehnen. Darüber hinaus können Beinachsen-, Stabilitäts- und Gleichgewichtstraining helfen, das Risiko zu verringern.

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