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Der deutsche Name für das Os sphenoidale lautet Keilbein. Os ist die lateinische Bezeichnung für „Knochen“. Der zentrale Knochen des Schädels liegt ungefähr keilförmig vor dem Hinterhauptbein (Os occipitale) und zwischen den Schläfenbeinen (Os temporalia) in der Mitte der Schädelbasis. Hier setzen verschiedene Muskeln an, zum Beispiel die Kaumuskeln. Bei Erwachsenen verwächst die hintere Fläche des Keilbeins mit dem Hinterhauptbein.
Das Os sphenoidale besitzt eine äusserst komplexe Anatomie. Von hinten betrachtet kann man seine Form mit einem Schmetterling vergleichen. Der Körper (Corpus ossis sphenoidalis) hat je zwei seitlich abzweigende grosse und kleine Flügel, die Alae majores und minores. Im Bereich der Verbindung des Keilbein-Körpers mit den grossen Flügeln erstreckt sich ein weiterer Knochenfortsatz (Flügelfortsatz oder Processus pterygoideus) nach unten (kaudal).
Der Körper des Keilbeins besitzt eine fast quadratische Grundform. Hier verläuft die Sehnervenkreuzung und hier hat auch die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ihren Sitz. Der vordere Bereich des Keilbeinkörpers bildet den hinteren Bereich der knöchernen Augenhöhle. Nach vorn besteht auch eine Verbindung zum Siebbein (Os ethmoidale). Im Inneren befinden sich die zwei Keilbeinhöhlen. Sie gehören zu den Nasennebenhöhlen und besitzen eine Verbindung zu den Nasenhöhlen und zu den Augenhöhlen. Auch an den Keilbeinflügeln setzen Muskeln an, sie bewegen beispielsweise die Gaumenmuskulatur oder öffnen die Ohrtrompete. Durch die vorderen Keilbeinflügel verläuft der Kanal der Sehnerven. Zwischen den hinteren Flügeln des Keilbeins liegen Mittel- und Zwischenhirn. Auch hier verlaufen wichtige Nerven.
Der Schädel (Cranium) besteht aus 22 Schädelknochen. Davon bilden 15 Knochen den Gesichtsschädel und sieben den Hirnschädel. Zum Hirnschädel (Neurocranium) gehören:
Stirn-, Scheitel- und Hinterhauptbein bilden das Schädeldach (Schädelkalotte), den oberen Teil des Hirnschädels. Der untere Teil wird als Schädelbasis bezeichnet. Der Gesichtsschädel zumfasst:
Die harten Knochen des Schädels bilden die Schädelhöhle, die das empfindliche Gehirn schützt. Die inneren Schädelknochen besitzen Funktionen bei der Führung und Positionierung beispielsweise von Nervenbahnen und Blutgefässen. Am Schädel befinden sich auch die wichtigsten Sinnesorgane, wie die Augen mit dem Gesichtssinn, die Ohren mit Gehör-, Lage- und Gleichgewichtssinn sowie die Riechschleimhaut der Nase mit dem Geruchssinn und die Geschmacksknospen auf der Zunge. Am Schädel setzen die Kaumuskeln an sowie die Muskeln für die Mimik und die Beweglichkeit des Kopfes. Die spezielle Form des menschlichen Schädels, bei der der runde Hirnschädel über dem Gesichtsschädel zu liegen kommt, ermöglicht durch die besondere Statik von Kopf und Wirbelsäule den aufrechten Gang. Im Gesichtsschädel beginnen auch die Verdauungs- und Atemwege.
Die Keilbeinhöhlen liegen relativ geschützt, sodass hier selten Entzündungen auftreten. Dennoch kann eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), gerade wenn sie zu chronischem Verlauf neigt, sich auch hier auswirken. Durch die Verbindung zu den Nasenmuscheln können krankheitserregende Keime aufsteigen und eine Infektion verursachen. Diese äussert sich durch Druckschmerzen oben auf dem Kopf und im Hinterkopf, denn in der Keilbeinhöhle sammelt sich Schleim an. Schnupfen und Fieber sind häufige Begleiterscheinungen. Bei starkem chronischem Verlauf können sich auch Abszesse und eitrige Flüssigkeiten in der Keilbeinhöhle bilden. Ein gutartiger und langsam wachsender Tumor ist das Keilbeinflügel-Meningeom. Er kann sich bis in die Augenhöhle ausbreiten und auf den Sehnerven drücken. Das führt dann zu Sehstörungen. Dieser Tumor wird in der Regel operiert. Bei sehr alten Patienten kann aber manchmal darauf verzichtet werden. Stattdessen wird der Verlauf der Erkrankung engmaschig kontrolliert.
Für den Laien ist es verwirrend, dass beispielsweise Knochen in der Fusswurzel auch Keilbein genannt werden. Sie haben diesen Namen in der Regel immer, weil sie wie ein Keil aussehen. Klarheit schaffen die medizinischen Fachausdrücke, die deutlich zeigen, dass diese drei Keilbeine des Fusswurzelknochens nichts mit dem Schädelknochen Os sphenoidale zu tun haben. Sie heissen Os cuneiformia I (mediale), Os cuneiformia II (intermedium) und Os cuneiformia III (laterale).
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