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Leistungsdiagnostik: Infos und Tipps zur Messung der eigenen Leistungsfähigkeit

Leistungsdiagnostik: Infos und Tipps zur Messung der eigenen Leistungsfähigkeit

Wer optimal und effektiv trainieren will, muss seine eigene Leistungsfähigkeit kennen, um zu wissen, wo die persönlichen Grenzen liegen und wo noch „Luft nach oben“ ist. Eine gute Möglichkeit, deinen eigenen Leistungsstand und deine körperliche Belastbarkeit zu ermitteln, bietet die Leistungsdiagnostik. Für wen sie geeignet und sinnvoll ist und welche unterschiedlichen Tests und Untersuchungen es in diesem Bereich gibt, darüber informiert dich unser Ratgeber. Ausserdem erklären wir dir, wie der Laktattest und die Spiroergometrie funktionieren und wie die dir Ergebnisse dabei helfen, einen individuellen Trainingsplan zu erstellen.

Was ist die Leistungsdiagnostik und welches Ziel hat sie?

Die Leistungsdiagnostik stellt im Sportbereich einen Oberbegriff für unterschiedliche Test- und Untersuchungsverfahren dar, die Aufschluss geben sollen über

  • Gesundheitszustand
  • Leistungsstand
  • Leistungsfähigkeit
  • Belastbarkeit

Ziel der Leistungsdiagnostik ist es, anhand der gewonnenen Daten einen persönlich auf den Sportler abgestimmten leistungsorientierten Trainingsplan zu erstellen. Zusätzlich kann mithilfe der Ergebnisse der Leistungsdiagnostik der Trainingsverlauf optimal kontrolliert und gesteuert werden. Mögliche gesundheitliche Probleme werden damit offensichtlich, sodass bestehende Risiken von vorneherein ausgelotet werden können.

Für wen eignet sich eine Leistungsdiagnostik?

Grundsätzlich kann die Leistungsdiagnostik für jeden Menschen, der sich regelmässig in den unterschiedlichsten Trainingsbereichen sportlich betätigt, sinnvoll sein, um die eigene körperlichen Grenzen und Möglichkeiten zu kennen und entsprechend eine sinnvolle Trainingssteuerung festzulegen. Empfehlenswert ist die Leistungsdiagnostik vor allem für professionelle Sportler, Athleten sowie Hochleistungs- und Ausdauersportler, zum Beispiel Läufer oder Triathleten. Bei ihnen lohnt es sich, die Tests und Messungen in regelmässigen Abständen zu wiederholen. Auch nach Verletzungen sollte im besten Fall eine Leistungsdiagnostik durchgeführt werden. Ein Tipp: Die Leistungsdiagnostik kann sich auch für Sporteinsteiger lohnen, damit sie frühzeitig einen Einblick in die eigene Leistungsfähigkeit erhalten.

Welche Verfahren und Möglichkeiten gibt es, um die eigene Leistungsfähigkeit zu testen?

Um die sportliche Leistungs- und Belastungsfähigkeit zu ermitteln, stehen ausgebildeten Spezialisten, wie dem Sportarzt, aber auch Therapeuten und teilweise auch Trainern diverse Möglichkeiten und Testverfahren zur Verfügungen. Das sind:

  • EKG und Belastungs-EKG (Elektrokardiogramm) zur Messung der Herzfrequenz
  • Sportanamnese
  • Körperfettanalyse
  • Feldtests im Freien sowie Laufband- und Ergometertests
  • Spiroergometrie
  • Laktatstufentest

Was wird mit der Spiroergometrie ermittelt und wie wird der Test durchgeführt?

Neben der Leistungsfähigkeit gibt die Spiroergometrie Aufschluss über den Fettstoffwechsel sowie die Lungen- und Kreislaufgesundheit des Sportlers. Gemessen wird hierbei das Atemvolumen im Belastungszustand unter Berücksichtigung der Abgabe von Sauerstoff und der Aufnahme von Kohlendioxid. Für die Messung trägst du eine Maske über dem Mund und der Nase, während du auf einem Laufband läufst oder auf einem Ergometer radelst. Während sich die Belastung entweder fortwährend oder stufenweise steigert, werden kontinuierlich die Atemgase und Luftmengen gemessen.

Wie läuft der Laktattest auf dem Laufband ab und worüber gibt er Aufschluss?

Ziel des Laktatstufentests ist es, deine individuelle Belastbarkeit bis zum anaeroben Bereich zu ermitteln. Dafür wird mithilfe des Tests ein Zusammenhang zwischen der Belastungsintensität und der Laktatkonzentration im Blut hergestellt. Laktat ist ein wichtiges Stoffwechselprodukt des Körpers, das in den Muskeln entsteht, wenn diese Energie benötigen. Anhand der Messergebnisse wird ersichtlich, wann bei dir eine Übersäuerung des Blutes unter einem Belastungszustand eintritt. Den Laktattest führst du auf dem Laufband oder auf dem Fahrrad-Ergometer durch. Hierbei läufst oder fährst du in unterschiedlichen Stufen, die sich immer weiter steigern. Während des Tests werden mehrfach kleine Blutproben (meist aus dem Ohrläppchen) entnommen, ausserdem wird die Herzfrequenz gemessen. Der Test läuft so lange, bis du deine maximale Belastbarkeit erreicht hat. Das Verfahren ist durch die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention zertifiziert.

Was sollte ich beachten, bevor ich eine Leistungsdiagnostik vornehme?

Um dich optimal auf die Diagnostik, insbesondere den Laktattest und die Spiroergometrie vorzubereiten, solltest du folgende Voraussetzungen beachten:

  • Du fühlst dich zum Zeitpunkt des Test fit und bist infektfrei.
  • Mindestens zwei bis drei Tage vor der Leistungsdiagnostik warst du keiner übermässigen Belastung ausgesetzt und hast auch nicht hart trainiert.
  • Du solltest nicht nüchtern zur Testung kommen, die letzte Mahlzeit liegt aber mindestens zwei Stunden zurück.
  • Vor, während und nach der Diagnostik trinkst du ausreichend.

Welche Rolle spielt die Leistungsdiagnostik bei einer Trainingsberatung und beim Erstellen eines Trainingsplan?

Eine Leistungsdiagnostik sollte sowohl für Amateur- als auch für Profisportler immer Bestandteil einer professionellen Trainingsberatung sein. Bevor ein Trainer, Coach oder auch der Sportmediziner einen individuellen Trainingsplan mit einer Beratung erstellt, muss zunächst der Status quo ermittelt werden, um auf dieser Basis eine optimale und individuelle Trainingsberatung bieten zu können. Ein guter Trainingsplan

  • berücksichtigt die individuellen körperlichen und mentalen Voraussetzungen
  • wird regelmässig aktualisiert und auf die Veränderungen angepasst
  • setzt persönliche Ziele, die innerhalb einer bestimmten Zeit erreicht werden sollen
  • gibt Tipps für die optimale Ernährung
  • bereitet dich auf Wettkämpfe vor

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