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Der Witwenbuckel – Ursachen, Symptome, Behandlung und Tipps zur Vorbeugung

Der Witwenbuckel – Ursachen, Symptome, Behandlung und Tipps zur Vorbeugung

Ein dauerhaft gekrümmter Rücken und hängende Schultern sind äussere Zeichen des Rundrückens, der Hyperkyphose. Da hauptsächlich ältere Frauen von der Erkrankung betroffen sind, ist sie auch unter der Bezeichnung „Witwenbuckel“ bekannt. Neben der äusseren Veränderung leiden Betroffene unter dauerhaften Schmerzen und der Gefahr von Wirbelkörperbrüchen. Welche Ursachen bewirken die Verkrümmung? Welche Behandlungen versprechen Linderung? Und: Gibt es Möglichkeiten der Vorbeugung?

Was kennzeichnet eine gesunde Wirbelsäule?

Die Wirbelsäule des Menschen besteht aus 24 Wirbeln:

  • 7 Halswirbel
  • 12 Brustwirbel
  • 5 Lendenwirbel

Von der Seite betrachtet, ähnelt die Wirbelsäule einem doppelten S. Sie wölbt sich im Bereich der Lendenwirbelsäule und im Abschnitt der Halswirbelsäule nach vorn. Die Wölbung der Wirbelsäule nach vorn wird als „Lordose“ bezeichnet. Im Bereich der Brustwirbelsäule sowie im Bereich des Kreuzbeins ist eine leichte Wölbung nach hinten zu erkennen. Die Wölbung nach aussen wird „Kyphose“ genannt. Bewegungen und Stösse werden durch die zwischen den Wirbelkörpern liegenden Bandscheiben abgefedert. Sie wirken wie Puffer. Durch die Wirbelkörper zieht sich das Rückenmark. Entscheidend für die Stabilität der Wirbelsäule und die aufrechte Körperhaltung ist die Rückenmuskulatur.

Was verursacht die Entstehung eines Witwenbuckels?

Veränderungen des oberen Teils der Wirbelsäule können angeboren sein oder im Laufe des Lebens entstehen. Als Witwenbuckel wird die dauerhafte, nach hinten verstärkte Krümmung der Wirbelsäule bezeichnet, die hauptsächlich im Bereich der Brustwirbelsäule auftritt. Als Ursachen für die Bildung eines Witwenbuckels gelten:

  1. Bewegungsmangel: Fehlende Bewegung führt zu einer Abnahme der Rückenmuskulatur, die einen entscheidenden Einfluss auf die gerade Haltung und die Gesundheit der Wirbelsäule hat.
  2. Fehlhaltungen: Dauerhaftes Sitzen und Stehen sowie schwere körperliche Arbeit und kontinuierliche Fehlbelastungen können einen Rundrücken bewirken.
  3. Osteoporose (Knochenschwund): Die mit der Erkrankung einhergehende Abnahme der Knochendichte begünstigt das Brechen oder Zusammensinken von Wirbelkörpern. Das bewirkt eine Verkürzung der Brustwirbelsäule und die Rundung des Rückens.
  4. Morbus Bechterew: Die chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung führt zu einer Versteifung der Wirbel und zur Unbeweglichkeit des Rückens.
  5. Unfälle, Verletzungen, Fehlbildungen: Auch Unfälle und Verletzungen sowie angeborene Fehlbildungen können die Ausbildung eines Rundrückens nach sich ziehen.

Wie erfolgt die Beurteilung der Wirbelsäulenkrümmung?

Die Berechnung der Krümmung der Brustwirbelsäule erfolgt nach der Cobb-Methode. Entwickelt wurde sie von John-Robert Cobb, einem amerikanischen Orthopäden. Nach der Erstellung eines Röntgenbildes bestimmt der behandelnde Arzt den oberen und den unteren Neutralwirbel. Als Neutralwirbel werden die Wirbel bezeichnet, die direkt an die kyphotische Veränderung angrenzen, aber selbst noch nicht betroffen sind. Anhand der Überschneidung der Linien, die von der Grundplatte des oberen und der Deckplatte des unteren Neutralwirbels ausgehen, wird der Cobb-Winkel ermittelt. Beträgt der Cobb-Winkel mehr als 40 Grad, liegt eine Hyperkyphose vor. Übrigens, Kyphosen können auch im Bereich der Hals- oder Lendenwirbelsäule auftreten.

Welche Symptome weisen auf eine Hyperkyphose hin?

Typische Symptome sind neben der sichtbaren Verkrümmung:

  • Rückenschmerzen
  • Nackenschmerzen und -verspannungen
  • Taubheitsgefühle in Armen, Beinen und im Gesäss
  • nach vorn gezogene Schultern
  • Abnahme der Körpergrösse
  • Probleme beim Luftholen, Kurzatmigkeit

Weitere Symptome einer fortgeschrittenen Hyperkyphose sind:

  • Einschränkung der Bewegungsfähigkeit
  • Unmöglichkeit der aufrechten Haltung
  • Behinderung der Atmung
  • Blasen- und Darmfunktionsstörungen

Die starken körperlichen Beeinträchtigungen ziehen nicht selten psychische Beschwerden nach sich, zum Beispiel Depressionen und Schlafstörungen.

Wie teste ich selbst, ob eine Hyperkyphose vorliegt?

Stelle dich mit dem Rücken an die Wand. Stelle dich so auf, dass die Fersen, das Gesäss und die Schultern an der Wand anliegen. Versuche nun, den Kopf an die Wand anzulehnen. Wenn du dazu nicht in der Lage bist, könnte ein Rundrücken vorliegen. Umso weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, umso grösser ist bei diesem Selbsttest der Abstand des Kopfes von der Wand. Stelle dich nun gerade in den Raum und lass die Arme hängen. Drehen sich die Arme automatisch nach innen? Zeigen die Handrücken nach vorn, wenn du sie locker hängen lässt? Auch das können Anzeichen einer Kyphose sein. Wir empfehlen, bei Beschwerden einen Facharzt zu konsultieren.

Welche Behandlungen helfen?

Zur Linderung der Beschwerden stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Wichtig ist, so früh wie möglich auf eine beginnende Kyphose zu reagieren.

  1. Krankengymnastik: Krankengymnastische Übungen helfen, die Muskulatur im Brust- und Rückenbereich zu stärken.
  2. Atemübungen: Gezielte Atemübungen helfen, der Kurzatmigkeit vorzubeugen und die Lunge zu kräftigen.
  3. Medizinische Hilfsmittel: Zur Entlastung des Rückens und zur Stabilisierung werden Orthesen oder Bandagen angefertigt.
  4. Operative Massnahmen: Wenn die konservativen Methoden nicht zum Erfolg führen, stehen heute moderne operative Verfahren (Kyphoplastie) zur Verfügung. Diese zielen darauf ab, die Wirbelkörper zu stabilisieren, Knochenbrüchen vorzubeugen und Rückenschmerzen zu reduzieren.
  5. Schmerztherapie: Bei starken Rückenschmerzen kann ein Schmerzspezialist geeignete Medikamente zur Linderung verschreiben.

Welche Übungen beugen Rückenschmerzen und Haltungsschäden vor?

Übungen, die die tiefe Rückenmuskulatur stärken, sind zur Vorbeugung geeignet. Wir haben eine einfache Übung für dich, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen:

  1. Lege dich auf den Rücken auf eine feste Unterlage, die Arme liegen neben dem Körper.
  2. Stelle die Beine nah am Gesäss auf.
  3. Drücke dein Gesäss nach oben, die Schultern und Arme bleiben auf dem Boden.
  4. Wiederhole die Übung mehrmals.

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